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Kommen wir nochmals zurück auf das Beispiel der Entscheidungsfindung beim Kauf eines neuen Autos aus der letzten Unit. Während sich in einer Familie der Vater vielleicht v.a. für die Pferdestärken interessiert, achtet die Mutter hauptsächlich auf die Sicherheit des Fahrzeugs und die Kinder wollen unbedingt die Farbe des neuen Autos bestimmen. Zugegeben, das Beispiel ist stark pauschalisiert. Ungeachtet dessen zeigt es aber, dass beim Prozess der Entscheidungsfindung die verschiedenen Interessengruppen (Vater, Mutter, Kinder) die einzelnen Kriterien als ganz unterschiedlich wichtig empfinden. Wie aber soll denn jetzt das für die Familie geeignetste Auto ermittelt werden? Haben die Forderungen der Eltern mehr Gewicht als die der Kinder? Genau die gleiche Frage stellt sich bei der Suche nach dem Lebensraum für den Wolf in St. Gittal. Angenommen die Experten und Expertinnen hätten sich darauf geeinigt, eine gewichtete Verschneidung für ihre Eignungsanalyse zu verwenden. Wie sollen sie nun die einzelnen Kriterien resp. Informationsebenen gewichten? Wie kommen die Experten darauf, dass etwa das Kriterium „Rückzugsgebiet Wald“ 1,5-mal so wichtig sein soll wie „steiles und felsiges Gelände“? Die Verteilung der Gewichte ist bei einer Eignungsanalyse mit gewichteter Verschneidung genauso wichtig wie schwierig. Diese Unit zeigt drei Methoden, wie im Dialog mit den Experten eine Gewichtung der Kriterien erfolgen kann.