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Die Eignungsanalyse mit GIS ist eine Evaluation eines Standortes oder eines Raumes für eine bestimmte Nutzung, die i.d.R. durch eine Verschneidung sozialer, ökologischer, ökonomischer, physikalischer, biologischer oder anderer Kriterien erfolgt. Das Resultat einer Eignungsanalyse ist meist eine Eignungs- oder Gefahrenkarte. Je nach Auswahl der Kriterien für eine Nutzung muss unterschieden werden, ob mehrere Kriterien relevant sind (Multi Criteria Evaluation MCE) oder ausschliessende Nutzungsansprüche vorliegen, die abgewogen werden müssen (Multi Obejective Evaluation MOE). Die Verschneidung („overlay“) bezeichnet die digitale Zusammenführung von Lage und Attributinformationen mehrerer räumlicher Themenebenen („layers“). Die Boolesche Verschneidung beruht auf der Annahme, dass verschiedene Verknüpfungen „wahr“ oder „falsch“ sein können aber nie beides (z.B., gesucht sind Areale für die die Verknüpfung „Wald“ und „Osthang“ „wahr“ ist). Die in GIS-Produkten direkt verfügbaren Booleschen Verschneidungen sind Schnittmenge (AND), Vereinigung (OR), exklusive Vereinigung (XOR) und Negation (NOT). Eine Unterscheidung nur in Kategorien „wahr“ und „falsch“ wird der Realität jedoch selten gerecht. Daher wird hier die Einführung von auf Intervall- und Verhältnisskalen basierenden Themenebenen und gewichteter Entscheidungskriterien vorgenommen. Der Schwachpunkt der gewichteten Verschneidung ist die angemessene Zuweisung der Gewichte. Sie kann je nach Interessenlage der gewichtenden Experten beträchtlich variieren und damit die Resultate merklich beeinflussen. Um eine Willkür zu vermeiden wird versucht durch verschiedene Methoden Regeln zur Gewichtung zu definieren. Die einfachste Gewichtung erfolgt nach einer Rangierung der Kriterien („ranking“): je höher der Rang eines Layers, desto höher sein Gewicht. Eine andere Methode der Rangierung ist die durch Einstufung („rating“), bei der die Themenebenen entsprechend ihrer Bedeutung einen Teil einer vorgegebenen Gesamtpunktzahl zugesprochen erhalten. Des Weiteren kann eine Gewichtung durch paarweises Vergleichen erfolgen: Das Wesen dieses Ansatzes besteht darin, dass jeweils zwei Kriterien auf ihre relative Bedeutung bewertet werden, bevor aus einer Vergleichsmatrix die Gewichte der einzelnen Layer berechnet werden. Bei allen drei Methoden besteht die Gefahr, durch unvorsichtige und unseriöse Gewichtung wenig aussagekräftige Resultate zu erzeugen.