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Entscheidungsunterstützung bei mehreren Zielen

Will die Gemeinde St. Gittal den Dorffrieden wahren, muss sie bestrebt sein, die Wünsche der Umweltfreunde, der Schafzüchter und der Hoteliers unter einen Hut zu bringen. Es ist allerdings leicht ersichtlich, dass die Ziele der verschiedenen Interessengruppen sehr unterschiedlich sind.

  • Es gibt Fälle, bei denen verschiedene Nutzungsansprüche auf der gleichen Parzelle realisiert werden können. Bei Einhaltung bestimmter Regeln könnten Wanderwege durchaus durch ein Wolfshabitat führen.
  • Daneben können sich Landnutzungsansprüche auch gegenseitig ausschliessen. Eine Parzelle kann nicht gleichzeitig Wolfshabitat, Schafweide und Golfplatz sein. In solchen Fällen gilt es, verschiedene Planungsvarianten gegeneinander abzuwägen und schliesslich den Raum entsprechend seiner Eignung auf die verschiedenen Nutzungen aufzuteilen.

Im Gegensatz zur MCE liegen hier also mehrere Ziele vor, man spricht deshalb von einer Entscheidungsunterstützung mit mehreren Zielen (Multi Objective Evaluation, MOE).

Die Abbildung zeigt das Resultat einer Eignungsanalyse bei zwei sich ausschliessenden Nutzungsansprüchen für das Gemeindegebiet von St. Gittal: Die beiden Ziele heissen „geeignet als Wolfshabitat“ (Ziel A) und „geeignet für Schafsweiden“ (Ziel B). Ganz links sehen Sie eine Reihe von Eingangslayern der Eignungsanalyse, u.a. die Layer „Landnutzung" (oben) und „Hangneigung“ (Mitte). Die Karte daneben zeigt die räumliche Zuordnung des Gemeindegebietes auf die beiden Nutzungen. Weiss eignet sich weder für (A) noch für (B). Dunkelgrau wurde (A) und hellgrau wurde (C) zugeordnet. Dort wo sich Hellgrau und Dunkelgrau überlagern, besteht ein Nutzungskonflikt (Rot).
Im Diagramm rechts kann jeder Punkt des Raumes entsprechend seiner Eignung für (A) und (B) eingetragen werden. Je mehr ein Punkt einem Kriterium entspricht, desto höher ist sein entsprechender Prozentwert. Sowohl für (A) als auch für (B) kann ein Grenzwert angegeben werden, ab welchem ein Punkt der entsprechenden Nutzung zugewiesen wird. Im roten Rechteck oben rechts liegen alle Punkte mit einem Nutzungskonflikt. Für sie muss nun im Einzelnen entschieden werden, welcher Nutzungsklasse sie zugeordnet werden sollen. Im einfachsten Fall wird ein Konfliktpixel der Nutzung zugesprochen, für die es besser geeignet ist: Liegt das Konfliktpixel im Entscheidungsplot über der roten Linie, erhält es die Nutzung (B), andernfalls (A).

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