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Will die Gemeinde St. Gittal den Dorffrieden wahren, muss sie bestrebt sein, die Wünsche der Umweltfreunde, der Schafzüchter und der Hoteliers unter einen Hut zu bringen. Es ist allerdings leicht ersichtlich, dass die Ziele der verschiedenen Interessengruppen sehr unterschiedlich sind.
Im Gegensatz zur MCE liegen hier also mehrere Ziele vor, man spricht deshalb von einer Entscheidungsunterstützung mit mehreren Zielen (Multi Objective Evaluation, MOE).
Die Abbildung zeigt das Resultat einer Eignungsanalyse bei zwei sich
ausschliessenden Nutzungsansprüchen für das Gemeindegebiet von St. Gittal: Die
beiden Ziele heissen „geeignet als Wolfshabitat“ (Ziel A) und „geeignet für
Schafsweiden“ (Ziel B). Ganz links sehen Sie eine Reihe von Eingangslayern der
Eignungsanalyse, u.a. die Layer „Landnutzung" (oben) und „Hangneigung“ (Mitte).
Die Karte daneben zeigt die räumliche Zuordnung des Gemeindegebietes auf die
beiden Nutzungen. Weiss eignet sich weder für (A) noch für (B). Dunkelgrau wurde
(A) und hellgrau wurde (C) zugeordnet. Dort wo sich Hellgrau und Dunkelgrau
überlagern, besteht ein Nutzungskonflikt (Rot).
Im Diagramm rechts
kann jeder Punkt des Raumes entsprechend seiner Eignung für (A) und (B)
eingetragen werden. Je mehr ein Punkt einem Kriterium entspricht, desto höher
ist sein entsprechender Prozentwert. Sowohl für (A) als auch für (B) kann ein
Grenzwert angegeben werden, ab welchem ein Punkt der entsprechenden Nutzung
zugewiesen wird. Im roten Rechteck oben rechts liegen alle Punkte mit einem
Nutzungskonflikt. Für sie muss nun im Einzelnen entschieden werden, welcher
Nutzungsklasse sie zugeordnet werden sollen. Im einfachsten Fall wird ein
Konfliktpixel der Nutzung zugesprochen, für die es besser geeignet ist: Liegt
das Konfliktpixel im Entscheidungsplot über der roten Linie, erhält es die
Nutzung (B), andernfalls (A).