Was ist eine gewichtete Verschneidung?
In vielen Eignungsanalysen sind bestimmte Eignungskriterien um ein Mehrfaches
wichtiger als andere. Oft ist es gerade ein Anspruch an eine Standortsuche,
mehrere geeignete Kandidaten darauf hin zu vergleichen, ob und wie stark sie
einer Reihe von unterschiedlich wichtigen Kriterien entsprechen. Durch das
Ebenenprinzip lässt sich die Verschneidung sehr einfach um die Idee
unterschiedlich wichtiger Kriterien erweitern: Jeder Themenebene wird
entsprechend ihrer relativen Bedeutung gegenüber den anderen ein numerischer
Gewichtsfaktor zugeordnet. Anschliessend werden die derart gewichteten
Informationsebenen verschnitten wie bisher. Diesen Vorgang nennt man
gewichtete Verschneidung. Wie die Boolesche
Verschneidung ist auch die gewichtete Verschneidung grundsätzlich sowohl im
Raster- als auch im Vektormodell möglich. Die Wolfsexperten von St. Gittal
könnten beispielsweise erklären, der schützende Wald sei für den Wolf 1,5-mal so
wichtig wie steiles und felsiges Gelände. Die entsprechende Gewichtung ergäbe
für die Waldebene einen Gewichtsfaktor 3, für die Geländeebene hingegen 2. Es
gilt zu beachten, dass sich in den Eingangs-Informationsebenen die Wertebereiche
von ungeeignet zu geeignet entsprechen müssen (z. B. von 0 bis 1). In der
entstehenden Eignungsebene stechen die geeigneten Räume oder Standorte durch
besonders hohe Werte heraus.
In dieser Darstellung erhielten die beiden Eignungskriterien für den
Wolfslebensraum in St. Gittal Gewichte entsprechend ihrer relativen Bedeutung.
Die Infomationsebene „bewaldet“ wird mit dem Faktor 3 gewichtet, diejenige mit
dem Kriterium „steiles Gelände“ mit dem Faktor 2. Nach der Zuweisung der
Gewichte werden die beiden Ebenen addiert. Die Eignungswerte der resultierenden
Informationsebene reichen von 0 (ungeeignet) bis 5 (sehr geeignet).