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Orts- und Gebietsdiagrammkarten

Definition

Orts- und Gebietsdiagrammkarten sind auch unter den Begriffen Orts- und Gebietskartogramme oder Diakartogramme (Imhof 1972, S. 182) bekannt. In diesem Kapitel werden in einem allgemeinen Teil zuerst die gemeinsamen Aspekte von Orts- und Gebietsdiagrammen erläutert. Danach werden die Eigenheiten von Ortsdiagrammkarten und Gebietsdiagrammkarten getrennt beleuchtet.

Die Orts- und die Gebietsdiagrammkarte sind kartografische Ausdrucksformen in welchen meist auf einer vereinfachten topografischen Grundrissdarstellung durch geeignete Diagramme, Werte oder Merkmale nicht unbedingt lagegenau aber lagerichtig dargestellt werden.

In Orts- und Gebietsdiagrammkarten werden mit Hilfe von Diagrammen, spezifischen Punkten oder Arealen in einer Karte statistische Werte grafisch zugewiesen. Es können absolute und relative Werte sowie Wertintervalle, welche sich auf einen bestimmten Ort oder ein Areal beziehen dargestellt werden. Relative Werte, welche sich direkt auf ihre Bezugsfläche beziehen, werden nicht mit Diagrammen dargestellt. Dazu eignen sich eher die bereits besprochenen Dichtemosaikkarten. Die folgende Abbildung zeigt eine Gebietsdiagrammkarte.

Gebietsdiagrammkarte (Studentenarbeit IKA)Gebietsdiagrammkarte (Studentenarbeit IKA)

Merkmale von Orts- und Gebietsdiagrammkarten

Darstellungsmittel

Als Gestaltungsmittel für Diagrammkarten werden lokale Signaturen oder Diagramme eingesetzt (Hake et al. 2002, S. 467) Je nach Thema und Datensatz wird die stetige, respektive kontinuierliche Mengendarstellung verwendet oder es kommen Diagramme zum Einsatz.

  Gestufte Mengendarstellung (Studentenarbeit, IKA) Gestufte Mengendarstellung (Studentenarbeit, IKA)
      Stetige Mengendarstellung (Studentenarbeit, IKA) Stetige Mengendarstellung (Studentenarbeit, IKA)
      Diagrammdarstellung (Studentenarbeit, IKA) Diagrammdarstellung (Studentenarbeit, IKA)

Legende

Um dem Leser die Karte verständlich zu machen, ist bei Diagrammkarten eine Legende mit einer detaillierten Erklärung der verwendeten Diagramme unerlässlich. Im Folgenden sehen Sie ein Beispiel einer Diagrammlegende. Sie können diese interaktiv erforschen.

interaktives Beispiel einer Legende (Y. Isakowsky, 2003)

Objektbezug

Statistische Daten in Diagrammkarten können sich auf spezifische Orte oder Punktlagen, wie zum Beispiel auf Städte oder auf ganze Areale beziehen. Daher unterscheidet man zwischen Ortsdiagrammen und Gebietsdiagrammen. Die kartografischen Möglichkeiten unterscheiden sich in einigen Fällen bei den beiden Kartentypen. In den folgenden zwei Kapiteln werden die Orts- und Gebietsdiagrammkarten einzeln betrachtet und erläutert.

Ortsdiagrammkarten

Eigenschaften

Ortsdiagrammkarten beziehen sich immer auf eine bestimmte Punktlage. Das Diagramm kann dicht neben oder über dem topografischen Ortspositionszeichen platziert werden. Meisten tritt es jedoch an dessen Stelle. Wichtig ist, dass klar ersichtlich ist, auf welchen Punkt sich das Diagramm oder die Punktsignatur bezieht. Zur besseren Orientierung ist die Basiskarte für Ortsdiagramme eher detailliert. Die wichtigsten Elemente sind die Ortssignaturen, sofern diese nicht von den Diagrammen überdeckt werden. Des Weiteren sind das Gewässernetz, das Relief und je nach Kartenthema das Verkehrsnetz oder die administrativen Grenzen relevant.

Die folgende Karte zeigt ein Beispiel einer Ortsdiagrammkarte.

Ortsdiagrammkarte (Studentenarbeit, IKA)Ortsdiagrammkarte (Studentenarbeit, IKA)

Diagramme

Da der zur Verfügung stehende Platz in Ortsdiagrammkarten eher begrenzt ist, sollten die Diagramme eher klein, einfach und gut zentrier- oder zumindest gut ausrichtbar sein. Sind die Diagramme gross und sehr komplex, wird die Lagezuordnung ungenau und eine gegenseitige Störung der Diagramme begünstigt. Es eignen sich nicht alle Diagrammtypen im gleichen Masse für Ortsdiagrammkarten da nicht so viel Raum für die Platzierung der Diagramme zur Verfügung steht. Im Folgenden erfahren sie interaktiv mehr über Diagrammtypen in Ortsdiagrammkarten.

Gebietsdiagrammkarten

Eigenschaften

Statistische Werte beziehen sich häufig auf abgegrenzte Areale wie Bezirke oder Gemeinden. Gebietsdiagrammkarten eignen sich sehr gut zur Kartierung solcher Daten. Die Diagramme werden zentral innerhalb der Grenzen des betreffenden Areals oder im Siedlungsschwerpunkt platziert. Da in Gebietsdiagrammkarten mehr Platz für die Diagramme zur Verfügung steht, dürfen diese auch etwas grösser und komplexer sein (Imhof 1972, S. 184). Dadurch bietet sich die Möglichkeit, mehr Informationen in die Karte zu bringen. Es ist jedoch darauf zu achten, dass je nach Bezugsareal auch kleinere Flächen auftreten können, in welchen die Diagramme ebenfalls untergebracht werden müssen. Dies ist vor allem bei kleinmassstäblichen Karten der Fall.
Die Basiskarte von Gebietsdiagrammkarten kommt mit wenigen Elementen aus. Zur räumlichen Orientierung genügen die Grenzen der Bezugsareale und ev. ein grobes Gewässernetz.

Darstellung relativer Werte

Es besteht die Möglichkeiten, auch relative Werte mit Gebietsdiagrammen darzustellen. Dabei müssen jedoch einige Regeln beachtet werden, um keinen falschen Eindruck zu vermitteln. Stellt man relative Werte dar, welche nicht in direktem Bezug zur Fläche in welcher das Diagramm liegt stehen, besteht die Gefahr, dass der Betrachter der Karte falsche Schlüsse zieht und die Grösse des Diagramms automatisch mit der Arealfläche in Verbindung bringt. Dies kann auch der Fall sein, wenn in der Kartenlegende die Diagramme explizit erklärt werden. Abhilfe schaffen Bezugseinheitsfiguren in oder um die Diagramme. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen, wie in der folgenden Interaktion ersichtlich wird.

Referenzsymbole und Referenzflächen (Imhof 1972)

Diagrammgrösse

Die Grösse der Diagramme in Gebietsdiagrammkarten spielt eine wichtige Rolle in Bezug auf das Erscheinungsbild und die Lesbarkeit der Karte. Sind die Diagramme zu klein, erschwert dies die Mess- und Schätzbarkeit der dargestellten Werte. Sind sie zu gross und ragen an gewissen Stellen über ihr Bezugsareal heraus, verdecken sie die Orientierungselemente der Karte und machen sie schwer lesbar. Im Folgenden können sie interaktiv die optimale Grösse von Kreisdiagrammen in einer vorgegeben Karte und bei gegebenen relativen Grössen finden.

Konfliktlösungen für Orts- und Gebietsdiagrammkarten

Diagrammüberlagerungen

In Diagrammkarten kommt es häufig vor, dass sich in gewissen Zentren die Diagramme stark überlagern oder dass ein Diagramm so gross ausfällt, dass alle anderen Diagramme und die Basiskarte in diesem Gebiet ganz zugedeckt werden. Es gibt verschiedene Methoden, wie dieses Problem gelöst werden kann. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass grosse Diagramme im Hintergrund und kleine Diagramme im Vordergrund liegen. So wird gewährleistet, dass alle Diagramme zumindest teilweise sichtbar sind. Um zu vermeiden, dass die Karte auf Grund von einzelnen sehr grossen Diagrammen schwer lesbar und unübersichtlich wird, kann einer der folgenden Tricks angewendet werden:

  • Alle Diagramme behalten ihre Grösse und Lage, die grossen Diagramme werden jedoch transparent gezeichnet. So bleibt die Basiskarte erkennbar, was sich positiv auf die Lesbarkeit und die Orientierung in der Karte auswirkt. Zudem erhalten die kleinen Diagramme etwas mehr Gewicht und gehen nicht neben den grossen unter.
  • Von sehr grossen Diagrammen werden lediglich die Umrisse nicht aber die Füllung gezeichnet. Dies wird vor allem bei einfachen Kreis- oder Rechteckdiagrammen gemacht, welche nicht zusätzlich unterteilt sind.
  • Einzelne Diagramme welche auf Grund ihrer Grösse alle andern überlagern würden, werden ausserhalb der Karte platziert, mit einem Hinweis auf deren ursprüngliche, räumlich Lage.
  • Sehr grosse Diagramme werden durch kleinere Diagramme ersetzt. Sie heben sich jedoch noch immer deutlich von den kleineren ab. Der Wert, den diese Diagramme ausdrücken wird direkt in der Karte oder in der Legende angeschrieben. Diese Methode sollte jedoch nur in Ausnahmefällen verwendet werden.
  • Extremwertdiagramme werden in kleinere Diagramme aufgeteilt. Es wird ein Einheitsdiagramm festgelegt, welches so oft abgebildet wird wie es im grossen Diagramm enthalten ist. Der Restbetrag wird mit einem kleineren Diagramm der entsprechenden Grösse dargestellt. Diese Diagramme lassen sich nun in enger Überlagerung staffeln. Somit kann Platz gespart werden und die Karte wird übersichtlicher.

Die folgende Interaktion zeigt Ihnen einige Beispiele, in welchen die aufgeführten Techniken verwendet werden.

Generalisierung von Ort- und Gebietsdiagrammkarten

Bei der Generalisierung von Orts- und Gebietsdiagrammkarten werden zum einen die Bezugsareale (Gebietsdiagramme) und zum anderen die Diagramme dem Kartenmasssstab angepasst. Im Folgenden lernen Sie verschiedene Arten der Generalisierung von Diagrammkarten interaktiv kennen.

Kartenbeispiele

Im Folgenden können Sie interaktiv vier Beispiele von Orts- und Gebietsdiagrammen näher betrachten.

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