Netzkarten

Definition

Netzkarten bilden Netzgefüge von real existierenden oder gedachten linearen Objekten in ihrem räumlichen Kontext ab. Die Ausprägung der Netzelemente hängt vom tatsächlichen Charakter der Linien in der realen Welt ab. Die Linienführung von Strassennetzen verhält sich in der Natur beispielsweise anders als diejenige von Gewässernetzen. Dies muss bei der Darstellung wie auch bei der Generalisierung berücksichtigt werden. Die Symbolisierung von Netzgefügen geschieht über den Linienverlauf, Art der Liniengabelung und Verflechtung aber auch über die farbliche und formale Ausprägung der Netzlinien.

Netztypen

Es existieren eine Vielzahl von Liniennetzsysteme welche als Netzkarte visualisiert werden können. Die wichtigsten und häufigsten werden an dieser Stelle vorgestellt (nach Imhof (1972, S. 109)).

• Netze von Hilfs- Konstruktions- und Messlinien
  In diese Kategorie fallen beispielsweise Koordinaten- und Triangulationsnetze, Radarnetze, Sichtverbindungsnetze, Einflusslinien, Bereichsstrahlen und Zusammenhangslinien aller Art.
• Netze, die durch Generalisierung von Flächenobjekten entstehen.
  Als Beispiel können Gewässernetze, Wegnetze, Bahnnetze, Leitungsnetze genannt werden. Ebenfalls zu diesem Netztyp werden gedachte Netze wie Schiffslinien, Reiserouten oder Schusslinien gezählt.
• Abgrenzungslinien
  Dazu zählen zum Beispiel Grundstücksgrenzen, politische Gebietsgrenzen und Sprachgrenzen. Die Art von Netzgefüge wird sehr häufig verwendet. Meist liegt der Schwerpunkt der Karte jedoch auf der von den Linien begrenzten Flächen, nicht auf den Grenzen selbst.
• Wert-, Iso- und Gefällelinien
  Die Arten von Liniengefüge werden zur Darstellung von Kontinuas verwendet. Sie bilden ein Spezialfall unter der Netzdarstellungen und werden in einem späteren Kapitel einzeln behandelt.