Systematisches Vorgehen beim Problemlösen - Methoden und Techniken |
Problemlösungszyklus, Unsicherheitsfaktoren und Wiederholungzyklen |
|
Unsicherheiten können zum einen durch die beschränkte Rationalitätder Problemlöser und zum anderen durch organisatorisch-psychologische Faktoren auftreten.
In den Modellen des rational handelnden Menschen der Ökonomie und der statistischen Entscheidungstheorie wird angenommmen,
(1) dass alle Entscheidungsalternativen "gegeben" sind; (2) dass alle mit jeder Alternative verbundenen Konsequenzen bekannt
sind (und zwar sowohl im Falle der Sicherheit, des Risikos und der Unsicherheit); (3) dass der rational handelnde Mensch eine
vollständige Nutzenordnung (oder kardinale Funktion) aller möglichen Konsequenzen hat.
(March et al. 1976).
In der Realität ist dies meist nicht der Fall. Das Prinzip der beschränkten Rationalität beinhaltet, dass dem Menschen nur begrenzt Informationen zur Verfügung stehen, und dass der Mensch nur begrenzt fähig ist, diese Informationen auch zu verarbeiten (March et al. 1976). Dadurch können Unsicherheiten bei der Problemlösung auftreten, bzw. Fehlentscheidungen getroffen werden. Um das Prinzip der "Beschränkten Rationalität" zu verdeutlichen, wurden in der nebenstehenden Abbildung mögliche Unsicherheitsfaktoren aufgelistet und diese den einzelnen Teilschritten des Problemlösungszyklus zugeordnet. |
Zuordnung möglicher Unsicherheitsfaktoren (Idee aus: Heinimann (2004), verändert).
|
Organisatorisch-psychologische Unsicherheitsfaktoren können auftreten, wenn mehrere Personen einer Organisation am Problemlösungsprozess beteilgt sind, beispielsweise aufgrund
Dies kann letztendlich führen zu (March et al. 1976):
Ein weiterer Aspekt ist das sogenannte "Groupthink"-Phänomen, welches von Janis (1972) beschrieben wurde.
|
"Groupthink" kann eine Art Gruppenzwang bewirken,
der von einem direkten Führungsstil, von situativen Faktoren wie Zeitdruck oder Abschottung (z.B. bei absoluten Stillschweigen
über ein Projekt), von einer ungleichen Informationsverteilung innerhalb der Gruppe und von dem Meinungsführer abhängt.
(Duden). Die Folge: Selbstüberschätzung der Gruppe oder Fehleinschätzung der Situation.
In nachfolgender Animation finden Sie eine Reihe von Unsicherheitsfaktoren bezogen auf das Beispiel Landnutzungskartierung eines Gemeindegebiets. Ordnen Sie diese Unsicherheitsfaktoren den einzelnen Vorgehensabschnitten des Problemlösungszyklus zu. Klicken Sie dafür mit der linken Maustaste einen Unsicherheitsfaktor an und ziehen Sie diesen in ein weisses Kästchen des entsprechenden Vorgehensabschnittes. Wenn Sie alle Unsicherheiten den 3 Vorgehensabschnitten zugeordnet haben, erfolgt automatisch eine "richtig / falsch"-Überprüfung Ihrer Zuordnung.