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Diese Unit beschäftigt sich mit der Analyse von Distanzen zwischen räumlichen Objekten. Uneingeschränkt bedeutet, dass keine räumlichen Einschränkungen berücksichtigt werden, die die Ermittlung von Distanzbeziehungen zwischen Objekten irgendwie physisch beschränken könnten wie beispielsweise Verkehrsnetze, die Topographie des Geländes oder Siedlungsgebiete. Es kann durchaus sinnvoll sein, in einer ersten Näherung ohne einschränkende Bedingungen zu arbeiten, wenn Informationen fehlen, die es erlaubten, diese Bedingungen festzulegen. Die Bezeichnung "Nähe“ (Proximität) verweist auf eine gewisse Ungenauigkeit. Als qualitative Begriffe können hierfür verwendet werden: "nahe“, „weit“ oder „in der Nachbarschaft von“. Für ein GIS muss „Nähe“ objektiviert und operationalisiert werden. Diesem Mass muss ein Distanzkonzept zugrunde gelegt werden z. B. die euklidische Distanz oder Wegzeiten (vgl. Unit 1 dieser Lektion). In einem zweiten interpretativen Schritt muss sodann entschieden werden, welche Einheiten eine Nähe definieren und wie sie sich von anderen unterscheidet. Es gibt im Sinne der angepeilten Anwendung nur geeignete und weniger geeignete Masse, nicht aber richtige oder falsche. Es ist daher wichtig, dass man für die untersuchten Objekte eine sinnvolle Nachbarschaftsbeziehung definiert. In Abbildung 1 ist das Objekt B gross, und seine Nachbarschaft (grau eingefärbt) ist hauptsächlich bestimmt durch benachbarte grosse Objekte, während Objekt A (Abbildung 2) kleiner ist und sich auf eine andere Nachbarschaft bezieht, hauptsächlich bestimmt durch lokale kleinere Objekte. Es ist ersichtlich, dass A in die lokale Umgebung von B gehört, aber es ist nicht unbedingt der Fall, dass B in die lokale Umgebung von A gehört.
In Analysen der Nähe oder Nachbarschaft geht es häufig um Einflussgebiete oder Einzugsgebiete im Zusammenhang mit Angebot und Nachfrage. Häufige Fragen in diesem Zusammenhang sind: