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In einem GIS können Phänomene hauptsächlich auf zwei Arten modelliert werden: im Raster- und im Vektormodell.
In einem Rastermodell werden die räumlichen Objekte in gleich grosse Rasterzellen zerlegt. Bei diesem Modell ist die Diskretisierung des Raums offensichtlich. Es eignet sich besonders, um kontinuierliche physikalische Phänomene zu modellieren. In der Schweiz werden beispielsweise Temperaturen in unregelmässig verteilten Wetterstationen gemessen. Möchte man nun aus diesen über den Raum verstreuten Punktdaten eine Rasterkarte erstellen, so können über physikalische Gesetzmässigkeiten die Werte für die fehlenden Rasterzellen abhängig von der Distanz zu den Messorten berechnet (interpoliert) werden. Die Genauigkeit der Distanzermittlung ist dabei alleine von der Maschenweite des Rastermodells abhängig (10m, 20m usw.).
Beim Vektormodell ist die Diskretisierung nicht so offensichtlich. Die Objekte in einem Vektormodell sind randscharf repräsentiert. Es werden so vorzugsweise von Menschen gemachte, also künstliche Phänomene (engl. man-made objects) repräsentiert wie zum Beispiel Landparzellen oder Strassen. Die Diskretisierung ist hier abhängig von der Präzision, mit der die Daten in einem GIS gespeichert werden. Die zwei wichtigsten Datentypen sind ganze Zahlen (engl. integers) und Gleitkommazahlen (engl. floating point numbers). Bei beiden Datentypen sind jeweils positive wie negative Werte möglich. Bei Gleitkommazahlen wird zusätzlich zwischen einfacher (engl. single precision) und doppelter Genauigkeit (engl. double precision) unterschieden.
Weiteres über Raster- und Vektormodelle ist in dem Modul "Spatial Modeling" (Lesson: Digital Models) erläutert.