Klassifikation der Abfragen
Ziel der raumbezogenen Selektion und Analyse ist es, räumliche
Beziehungen zwischen Elementen eines oder mehrerer Themen zu ermitteln, um auf
dieser Basis eine Lokalisierung von Objekten zu erreichen. Die Analyseergebnisse
können dann bei konkreten Fragestellungen zur Entscheidungsfindung beitragen.
Bei einer Abfrage wird eine Reihe von Kriterien formuliert, welche das
Gesuchte erfüllen müssen. Dabei sind drei Ansätze möglich:
- Thematische Abfrage:
Selektiert die Objekte, deren Eigenschaften
(Attribute) die gestellten Bedingungen erfüllen. Z. B.: „Selektiere alle
Bäume der Art Fichte.“
- Geometrische Abfrage:
Selektiert die Objekte, welche die
gestellten räumlichen Bedingungen erfüllen. Z. B.: „Selektiere alle Häuser,
die weniger als 250 m vom Fluss entfernt sind.“
- Topologische Abfrage:
Selektiert die Objekte, welche die
gestellten Bedingungen bezüglich den räumlichen Beziehungen zwischen den
Objekten erfüllen. Z. B.: „Selektiere alle Gebäude, die vollständig in der
Wohnzone II (WII) liegen.“
SUBQUERY (Verschachtelte Abfragen)
Die Datenmenge auf die sich
die Abfrage bezieht, kann der gesamte Datensatz sein oder eine Teilmenge davon,
welche wiederum mittels Abfrage generiert wurde. Auf diese Weise ergeben sich
verschachtelte Abfragen. Eine Subquery ist eine SELECT
-Anweisung, welche in
einer SELECT
, SELECT...INTO
,
INSERT...INTO
, DELETE
,
UPDATE
-Anweisung oder
in einer anderen Subquery verschachtelt ist. Eine Subquery ist dreiteilig.
Teile |
Beschreibung |
Vergleich |
Ein Prädikat und ein Vergleichsoperator, der das Prädikat mit dem
Resultat der Subquery vergleicht.
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Ausdruck |
Ein Ausdruck, nach dem im Resultat der Subquery gesucht
wird.
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SQL-Anweisung |
Eine SELECT-Anweisung nach dem üblichen Format der
SELECT-Anweisung. Diese muss in Klammern gesetzt sein.
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Ein Beispiel:
SELECT * FROM produkte WHERE produkt-ID IN (SELECT
produkt-ID FROM bestellungen WHERE rabatt >= .25);
Die Abfrage kann aufgrund der Ergebnisse wiederum auf zwei Arten klassifiziert werden
- Direkte Abfrage:
Dabei werden Daten aus einer Datenbank
interaktiv durch Anwenderinnen und Anwender oder durch Anwendungsprogramme abgerufen.
Somit wird aus der Datenbank eine Teilmenge der Gesamtmenge der Daten
extrahiert. Dabei bleiben die Ausgangsdaten unverändert. Die Auswahlbefehle
können in Textform („command line“) oder durch Ausfüllen von Abfragemasken
eingegeben werden. Komplexere Abfragen, die mehrere Einzelbefehle erfordern,
können als Folgen von Kommandozeilen vorbereitet werden
(batch, macro). Um die Abfragen zu formulieren, steht in der Regel eine
formale Abfragesprache zur Verfügung. Viele GIS unterstützen oft SQL (Structured Query Language) als Abfragesprache
für die thematischen Inhalte (vgl. Unit „Thematische Selektion“).
- Manipulation:
Dabei kann man neue geographische
Informationselemente erzeugen, die in späteren Schritten wiederum in
Analyseoperationen verwendet werden können. In der Regel müssen die neuen
Objekte vorgängig konzeptionell modelliert werden, und ihre Datenstruktur
muss im GIS mit der Datenbeschreibungssprache implementiert werden. Einzelne
GIS können für die Objekte automatisch eine minimale Datenstruktur (ohne
thematische Attribute) generieren. Die Kombination von unterschiedlichen
Objekten führt zu neuen Informationen, die als neue geographische Objekte
betrachtet und verwaltet werden können. Sie können im System für weitere
Analysen verwendet werden.