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Welche Operationen gehören typischerweise zum Funktionsumfang der räumlichen Analyse in GIS? Die kompakteste Umschreibung liefert (1997, S. 15), der drei Typen von Funktionen unterscheidet:
In dieser Unterscheidung kommt zum Ausdruck, dass nur bei einem Teil der
Operationen der RA auch wirklich neue Daten generiert werden, während die ersten
beiden Typen sich auf reine Abfragen beziehen, bei denen das Resultat in einer
Auswahl (= Untermenge) von Objekten einer Datenbasis besteht.
Weitere
mögliche Klassierungen organisieren den Funktionsumfang der RA hinsichtlich der
involvierten Datentypen (Punkte, Linien, Netzwerk, Polygone/Flächen,
Oberflächen), hinsichtlich der vorherrschenden Datenstruktur (Raster vs. Vektor)
oder hinsichtlich der Natur der modellierten Phänomene (RA-Methoden für diskrete
räumliche Entitäten vs. kontinuierliche räumliche Felder; (Burrough et al. 1998)). Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit des
Funktionsumfangs liegt im Grad der involvierten Dynamik: beispielsweise
statische Daten (Punktverteilungen, Flächen usw.), Interaktionen zwischen
räumlichen Objekten (z. B. Interaktionen zwischen ökonomischen Zentren) sowie die
Analyse raum-zeitlicher Veränderungen; siehe (1995) und (1971). Je nach
Blickwinkel und fachlichem Hintergrund wird die Organisation und Klassierung von
RA-Funktionen durch verschiedene AutorInnen verschieden vorgenommen, was nicht
weiter verwundert in einem interdisziplinären Feld wie der GIScience.
Zur Organisation der Lektionen in diesem Modul "Basic Spatial Analysis"
wird ein gemischter Ansatz verfolgt: Während ein Unterscheidungskriterium sich
an der Dichotomie zwischen diskreten und kontinuierlichen räumlichen Variablen
ausrichtet, gehen die meisten Lektionen von speziellen Fragestellungen oder
Anwendungen der RA aus wie Geländeanalyse, Erreichbarkeitsanalyse,
Eignungsanalyse usw. Eine hübsche Klassierung von RA-Funktionen eines GIS
liefert (1996); siehe nachstehende
Abbildung. Seine Klassierung entstand im Bestreben, eine universelle
Benutzerschnittstelle für ein GIS zu entwickeln. Damit hat diese Klassierung
zwei entscheidende Vorteile. Erstens geht sie von der Benutzersicht aus und
damit von den ans GIS gestellten Fragen (statt von technischen
Aspekten); und zweitens ist es die wohl knappste Beschreibung von RA-Funktionen
eines GIS, die trotzdem als vollständig gelten kann (zumindest für gängige
kommerzielle GIS). Etwas irritierend ist allenfalls die Benennung einer
spezifischen Kategorie "Spatial Analysis", die eigentlich nur eine
Unterkategorie des Gesamtumfangs der RA darstellt und vielleicht besser mit
"Musteranalyse" (Pattern Analysis) umschrieben würde.
Die folgende, sehr pragmatisch am typischen Funktionsumfang kommerzieller GIS orientierte Liste von Operationen der Datenanalyse stammt aus (1990) und wurde auf der Basis von (1987) entwickelt. Die Einträge dieser Liste sind wohl selbsterklärend und erfolgen daher ohne weitere Diskussion. Im Übrigen liefern verschiedene Lehrbücher – (1989), (1999), (1998), (1997) – ausgedehnte Übersichten und Besprechungen des typischen Funktionsumfangs der RA von GIS.
Versuchen Sie die detaillierte Liste von Funktionen der räumlichen Datenanalyse nach (1990) auf die Kategorien von RA-Funktionen nach (1996) abzubilden. Notieren Sie dazu hinter die einzelnen Funktionen von Goodchilds Liste jeweils die entsprechenden Kategorien von Albrecht. Wo haben Sie Schwierigkeiten bei der Zuordnung? Gibt es allenfalls Funktionen bei Goodchild, die in keine von Albrechts Kategorien passen (und die damit einen Hinweis gäben, dass Albrechts Klassierung doch nicht so "universell" ist, wie er von ihr behauptet)?